Eines der wirklich wichtigsten Probleme unserer Zeit ist endlich gelöst: Der erste Schritt zur Abschaffung des Zigeunerschnitzels ist getan! Die Stadt Hannover übernimmt die Vorreiterrolle und verbannt das Zigeunerschnitzel aus den Kantinen. Endlich bekommt der hungrige Bürger eine Lösung an die Hand, wie er ein Schnitzel – nach Art einer mobilen, ethnischen Minderheit zubereitet – politisch korrekt ordern kann. Was aber ist mit dem Wiener- und dem Jägerschnitzel? Klopft demnächst der österreichische Außenminister bei Angela an der Tür? Der Deutsche Jagdverband war bis zum Erscheinen dieses Artikels für eine Stellungnahme leider nicht erreichbar.
In einem weiteren Schritt will sich die hannoversche Stadtführung dafür einsetzen, daß die Einwohner Thüringens nicht mehr als Würstchen betitelt werden, gleichwohl die Einwohner der hessischen Bankenmetropole ebenfalls nicht mehr mit einem Fleischprodukt im Kunstdarm gleichgesetzt werden wollen. Auch der „Frankfurter Kranz“ löst dann und wann eine gewisse Verstörung aus.
Wie ich aus gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, arbeitet die Führungsebene des Dachverbandes der Bäckervereinigungen bereits an einer Empfehlung, die weit verbreitete Unart, Backwaren unter den diskriminierenden Bezeichnungen „Berliner“ sowie „Amerikaner“ zu vertreiben, zu unterbinden. Tierschützer pochen bereits seit langem darauf, daß die Rosienen- und Mohnschnecken sowie Schweineohren aus den Auslagen verschwinden. Die Rechtsabteilungen großer Burgerketten geraten bereits ins Schwitzen und sehen sich von einer riesigen Klagewelle bedroht, müssen sie doch befürchten, zukünftig keine „Hamburger“ mehr vertreiben zu können.
Wie geht es weiter? Müssen wir demnächst auch auf Kosackenzipfel, Schweizer Wurstsalat und Maurermarmelade verzichten?
Ich persönlich fühle mich jedenfalls zu tiefst gekränkt, werde ich doch in ein Glas mit salzig, trüber Brühe mit der Aufschrift „Deutschländer“ gequetscht.