Wenn Du einen eigenen GitLab Server betreibst, wirst Du früher oder später gerne auch Benachrichtigungen per Mail an Dich selber oder an die Nutzer Deines Servers versenden wollen. Manchmal kann sich das Setup als ein wenig tricky erweisen.

Wenn Du einen SMTP-Server verwenden möchtest, kannst Du dies in der /etc/gitlab/gitlab.rb konfigurieren. Einige gute Beispiele für die Konfiguration verschiedener Maildienstleister sind in der GitLab-Dokumentation der SMTP-Einstellungen aufgelistet.

Testen kannst Du das sehr gut von der GitLab-Konsole aus:

$ gitlab-rails console

In der gitlab-rails Konsole erfolgt der Testversand mit:

Notify.test_email('test@testdomain.de', 'Titel der Mail', 'Inhalt der Testnachricht.').deliver_now

Die Mail wird sofort versandt und Du siehst direkt eventuelle Fehlermeldungen.

Screenshot eines Focus-Artikels über Kinder im Lastenrad

Käseblätter wie die B*ld oder den F*cus habe ich grundsätzlich aus meinem Umfeld verbannt. Leider funktioniert das nicht immer reibungslos und somit wird mir ab und an „hochwertiger Qualitätsjournalismus“ in meine Timeline gespült. So auch heute – hier wurde auf einen Artikel im Focus über Kinder im Lastenrad verlinkt. Dummerweise habe ich ihn auch noch angeklickt. Keine gute Idee.

Da der Artikel mit „evah“ unterschrieben ist, nehme ich jetzt einfach mal an, dass es sich um eine Autorin handelt. Sollte ich falsch liegen, bitte ich um Nachsicht. Da es nahe liegt, nenne ich die Autorin nun einfach mal Eva.

Liebe Eva! Haben Sie jemals auf einem Lastenrad gesessen, geschweige denn ein solches gefahren? Ich glaube kaum. Auf Grund Ihrer Aussagen disqualifizieren Sie sich gründlichst. Es fängt schon mit der Einleitung an:
Sie behaupten, Lastenräder schlingerten wie Schiffe in stürmischer See. Es mag sein, dass der eine oder die andere Radler(in) – gerade beim Anfahren – das Rad abfangen muss, das passiert schon mal. Die meisten Schlingerbewegungen jedoch haben ihre Ursache in Ausweichmanövern. Schlaglöcher, Glasscherben, Poller und Autos auf Radwegen. Da muss man nun einmal von der geraden Linie abweichen.
Haben Sie sich auch einmal mit dem physikalischen Prinzip des Fahrrades befasst? Spätestens danach sollte Ihnen klar sein, dass ein Fahrrad gar keine exakt gerade Linie fahren kann, sondern ein wenig pendeln muss.

Höchgeschwindigkeit 5 km/h

Haben Sie ein ungefähres Gefühl, was 5 km/h sind? Das ist das ungefähre Tempo eines Fußgängers.
Ein nicht elektrounterstütztes Lastenrad fährt im Schnitt mit rund 15 km/h – je nach Fitness des Fahrers oder der Fahrerin. Die wenigsten – nein, keines – Lastenräder, die ich in Fahrt sah, bewegten sich im Schneckentempo.
Was sich jedoch sehr häufig im Schneckentempo bewegt sind Autos im Stadtverkehr.

Lastenräder blockieren Gehwege. Sehr interessante These.
Ich habe mich schon stundenlang durch Hamburg, Köln, Berlin, Duisburg, Essen und Stralsund bewegt und musste niemals einem Lastenrad ausweichen. Ich wiederhole: niemals. Dummerweise standen immer wieder Pkw und Transporter auf dem Gehweg. Haben Sie vielleicht Kraftfahrzeuge mit Lastenrädern verwechselt, Frau Eva?
Ach ja, Sie schreiben auch, dass sie Radwege verstopfen. Nun, es gibt immer mal Radfahrer, die langsamer sind. Wären die Radwege auch nur annähernd so breit ausgebaut wie Straßen, könnte man auch problemlos überholen.

Der klassische Kindersitz fürs Fahrrad hat ausgedient. Ja, das scheint tatsächlich eine Entwicklung zu sein, da gebe ich Ihnen Recht. Die Kindersitze sind vom Fahrrad ins Auto gewandert! Sie haben also nicht ausgedient, sondern werden nun im Auto verwendet.

Kurioser Trend

Seit etwa zwei Jahren scheinen Kinder jedoch zu einer echten Last geworden zu sein. Anders will sich mir nicht erschließen, warum viele Eltern ihre Kinder nur noch mit Ungetümen in Kita oder Schule transportieren …

Ich korrigiere: Nicht erst seit zwei Jahren, sondern schon viel länger ist es zum Trend geworden, die Kinder in Ungetümen – eine gute Umschreibung für SUV – zu Kindergarten und Schule zu fahren. Da ist es natürlich mehr als hinderlich, wenn so ein schwankendes Lastenrad mit gefühlten 5 km/h dem Straßenpanzer im Wege steht. Kann es sein, Frau Eva, dass Sie gerade hinter dem Steuer eines solchen Panzers sitzen?

Ich verstehe überhaupt nicht, wieso die Autorin von Monstern spricht, wenn sie Lastenräder meint. Natürlich sind Lastenräder etwas breiter und länger als einfache Räder, doch wären es Monster, dann hätten sie Breitreifen wie SUV und die Maße eines 40-Tonners.
Wenn ein Lastenrad neben einem Fahrrad ein Monster ist, was ist dann ein SUV oder ein Transporter neben einem klassischen PKW?

Denn die meisten Mütter und Väter bewegen sich mit diesen Panzern …

Wieso muss ich nun schon wieder an einen SUV denken?

Radfahrer = Hipster

Weiter geht es in dem Artikel mit „Hipster-Eltern“, genervten Autofahrern und gewagten Überholmanövern.
Aus Sicht der Autorin scheinen Lastenradfahrer grundsätzlich Hipster zu sein. Steile These! Zusätzlich schwingt noch ein wenig Verachtung zwischen den Zeilen mit. Frau Eva, legen Sie mir doch bitte einmal dar, was Sie unter Hipster verstehen und nehmen Sie mir meinen Verdacht, dass Sie Hipster als Schimpfwort, zumindest als negativ behaftete Beschreibung, verwenden.

Kugelnde Kinder im Lastenrad

Kinder könnten aus kippenden (K/L)astenrädern kugeln. Natürlich kann es vorkommen, dass sich ein Kind unbeobachtet abschnallen kann, was in einer Unfallsituation eine entsprechende Gefahr in sich birgt. Das kann auch genau so gut in einem Auto passieren. Das ist kein lastenradspezifisches Problem.

Frau Eva rät, die Kinder lieber auf einen Kindersitz auf ein normales Rad zu setzen, statt in einen Anhänger oder ein Lastenrad zu verwenden. Das sei sicherer. Ich frage mich ernsthaft, was daran sicherer sein soll? In dem Moment, wo das Fahrrad durch einen PKW oder anderen Verkehrsteilnehmer angefahren wird, wird es äußerst unangenehm für die Radfahrer. Egal ob Lastenrad oder Anhänger.

… und überhaupt, was soll dieser Satz mit dem ökologischen Wochenmarkt?
Frau Eva, was wollen Sie damit ausdrücken? Dass Sie sich insgeheim ertappt fühlen, weil Sie Convenience Food verspeisen, statt anständig zu kochen?

Käseblatt der Autolobby

Dieser Focus-Artikel, der schlichtweg falsche Informationen enthält, zeigt wieder sehr deutlich, dass dies Zeitung nichts weiter als ein Käseblatt mit deutlichem Hang zur Autolobby ist.
Die Zwischenüberschrift „Aus der Bahn!“ zeigt klar, worum es in dem Artikel eigentlich geht: Die Radfahrer sollen gefälligst von den Straßen verschwinden.

Die Jakobsweg Etappe von Goch nach Kevelaer war meine erste Strecke im Jahr 2019. Nachdem ich zwischen Rhein und Maas im letzten Jahr die Etappen Millingen-Kranenburg, Kranenburg-Kleve und Kleve-Goch hinter mich gebracht habe, ging es nun weiter bis zum Marienwallfahrtsort Kevelaer.

Etappe: Goch nach Kevelaer

Vom Marktplatz bzw. der Kirche St. Maria-Magdalena geht es zunächst durch das Steintor stadtauswärts bis zur Niers. Von nun an wird der Weg großartig! Der Jakobsweg verläuft weitgehend auf dem Nierswanderweg und auf den ersten Kilometern ist es gleichzeitig auch der Papa-Klein-Wanderweg.

Papa Klein

Wer dieser Papa Klein ist, habe ich dann im Nachhinein herausgefunden. Jean Klein (1871-1951), gebürtiger Klever, hat in seiner Wahlheimat Goch zum Erhalt des Steintores beigetragen und unter anderem dort ein Museum eingerichtet. Im Jahr 1919 soll er erfolgreich mit den belgischen Besatzern verhandelt haben, die das Steintor einreißen wollten. Von den Gochern wird er liebevoll Papa Klein genannt.
Die Papa-Klein-Stiftung unterstützt unter anderem den Erhalt und die Pflege des Nierswanderweges.

Entlang der Niers

Der Weg führt zu großen Teilen immer entlang der Niers und vorbei an Wiesen, Feldern und Wäldern. Nur ab und zu wendet sich der Weg von dem Flüsschen ab und führt durch den Wald.
Einer dieser Abschnitte führt über die Klevische Allee zum Denkmal der Boxteler Bahn. Die Boxteler Bahn war eine Bahnlinie vom niederländischen Boxtel über Gennep, Goch und Xanten nach Wesel (1878-1945).
Nach einem kurzen Stück entlang der lauten L77 wendet sich der Weg wieder der Niers zu. Große Menschen sollten hier den Kopf einziehen, denn der Weg führt unter einer Brücke mit nur 1,60m lichter Höhe hindurch.
Vor wenigen Tagen stand hier offensichtlich noch Hochwasser, denn der Weg war komplett mit Flussschlamm bedeckt.

Jakobsweg Etappe Goch nach Kevelaer: Wanderweg an der Niers

Bald kommt am gegenüber liegenden Ufer die Gaststätte Jan an de Fähr in Sicht. Mit einer kleinen Seilfähre, die mit einer Handkurbel bedient wird, kann man auf das andere Ufer übersetzen. Die Gaststätte ist im Sommer bei Kanufahrern und Radfahrern sehr beliebt. Im Februar ist dort jedoch nichts los und ich habe sie rechts liegen lassen und bin weiter entlang des Flusses gepilgert.
Im weiteren Verlauf geht es in Höhe der Raststätte Kalbecker Forst unter der A57 hindurch. Noch einmal durch die Felder und an einem Angelgewässer vorbei. Kurz vor Weeze knickt der Weg noch einmal von der Niers ab und führt in den Wald. Dort konnte ich mich entscheiden, ob ich einer Kriegsgräberstätte einen Besuch abstatten wollte. Ich entschied mich dagegen. Ich wollte mich an diesem Tag nicht mit dem traurigen Kapitel der Geschichte auseinandersetzen. Bei nächster Gelegenheit werde ich das jedoch nachholen.

Schweinereien

Kurz hinter dem TSV Weeze führt der Weg durch einen kleinen Tierpark. Dort gibt es – neben vielen anderen Tieren – Schafe, Ziegen und Wildschweine. Als ich dort vorbei kam, lag eine Bache mit ihren Frischlingen im Stroh und lies sich die Sonne auf die Borsten scheinen.

Wildschwein im Stroh

Mit dem Tierpark liess ich dann auch Weeze hinter mir und wanderte weiter, vorbei an Schloss Wissen, immer direkt oder in Sichtweite der Niers. Irgendwann kam Schravelen in Sicht, ein Vorort von Kevelaer.
Hinter Schravelen überquerte ich ein letztes Mal die Niers, um dann in den Ort zu gelangen.

Ziel der Etappe

Das Ziel dieser Etappe sind die Gnaden- und die Kerzenkapelle. Ich kann es nur empfehlen, beiden Kapellen einen Besuch abzustatten. In der Gnadenkapelle befindet sich das Gnadenbild der Maria. Die Kapelle ist ein sechseckiger Kuppelbau mit wunderschönen und bunten Fenstern.
Gleich nebenan ist die Kerzenkapelle, die älteste Wallfahrtskirche der Stadt Kevelaer. In dieser Kapelle sind unzählige Kerzen und Wappen verschiedener Wallfahrtsgruppen ausgestellt. Wer möchte, kann neben dem Eingang auf einem ausgelegten Zettel eine Fürbitte notieren. Diese Fürbitten werden in der 18 Uhr-Andacht verlesen.

Karte

Strecke: 21 km
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weltkrebstag

Heute ist Weltkrebstag. Ich hätte davon nichts mitbekommen, wenn ich nicht Twitter nutzen würde. Eigentlich schade, denn Krebs ist omnipräsent. Das ist zumindest mein Gefühl.

Jeder wird in seiner Familie oder dem Bekanntenkreis mindestens einen Fall von Krebs haben oder gehabt haben. Häufen sich in den letzten Jahren die Krebserkrankungen oder waren es schon immer so viele? Bekommt man vielleicht nur mehr davon mit, da die neuen Medien die Informationen schneller und breiter streuen?
Wundern würde es mich nicht, wenn sich die Fälle in den letzten Jahren häufen und in den kommenden Jahrzehnten auch weiter steigen werden. Zu wenig ist derzeit bekannt über die Ursachen und Auslöser. In manchen Fällen ist eine karzinogene Wirkung verschiedener Stoffe bekannt bzw. sehr wahrscheinlich und trotzdem wird es, in der Regel aus wirtschaftlichen Gründen, verschwiegen. Wer möchte schon gerne eine Gesichtscreme kaufen, deren Inhaltsstoffe Krebs verursachen können. Oder der zur Zeit sicherlich bekannteste Stoff: Glyphosat.
Dahinter steckt ein Milliarden schweres Geschäft. Das will sich niemand vermiesen lassen. Wer die Zeche dafür bezahlt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Nicht immer bekannt

Erst dank der modernen Wissenschaften sind die Wirkungen – und überhaupt die Existenz – diverser Stoffe bekannt. Früher wusste man es nicht besser und hat zum Beispiel Asbest verbaut. Heute ist man wissender und vermeidet die Verwendung. Aber wissen wir wirklich so viel mehr?
In vielerlei Hinsicht schon, nur werden viel zu häufig keine Konsequenzen daraus gezogen und es überwiegen wirtschaftliche Interessen.

Kosmetik

In der letzten Zeit habe ich genauer hingeschaut, wenn es um den Einkauf von Körperpflegeprodukten und Kosmetik ging. Es ist teilweise erschreckend, was in verschiedenen Produkten enthalten ist. Angefangen von Mikroplastik über hormonell wirksame Substanzen bis hin zu krebserregenden (bzw. unter selbigem Verdacht stehenden) Inhaltsstoffen.
Und das Zeug soll ich mir ins Gesicht schmieren oder gar direkt mit den Mundschleimhäuten in Verbindung bringen? Was in manch einer Zahnpasta enthalten ist gehört auf den Sondermüll. Zumindest in größeren Mengen.

Ernährung

Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat uns viele Vorteile und Bequemlichkeiten bei der Ernährung geschaffen. Konservierungsstoffe halten unsere Nahrungsmittel länger frisch bzw. genießbar. Verschiedenste Stoffe wie Aromen oder Hilfsstoffe erleichtern die Zubereitung bzw. ermöglichen überhaupt erst die Herstellung diverser Produkte. Dafür bin ich auf der einen Seite dankbar, aber auf der anderen Seite finde ich es auch furchtbar, wie sehr mit Chemie in die Nahrungsmittelherstellung eingegriffen wird und wie viel gepfuscht und betrogen wird. Ich glaube, alleine über die – man verzeihe mir den Begriff – Verarsche der Kunden könnte ich einen eigenen Artikel schreiben. Stellvertretend sei nur ein Erdbeerjoghurt genannt, der höchstens mal ein Erdbeerfeld im Vorbeifahren gesehen hat. Statt Erdbeerstücken sind Pilzstückchen enthalten und Aroma sowie Farbe sind künstlich.
An vielen Lebensmitteln wird so viel verändert und beigemengt, dass es einfach nicht mehr gesund sein kann und mit dem ursprünglichen Lebensmittel fast nichts mehr gemeinsam hat.

Was kann ich tun?

Nimm den heutigen Weltkrebstag zum Anlass, einmal über deine Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten nachzudenken. Anstatt verschiedener Convenienceprodukte einfach mal frische Zutaten kaufen und selber kochen. Wenn du die nächste Zahncreme oder das nächste Shampoo kaufst, schaue nach, was darin enthalten ist. Es gibt mittlerweile verschiedene Apps, mit denen die Strichcodes der Produkte gescannt werden können und die Informationen über die Inhaltsstoffe geben.
Und dann ist da noch die Vorsorge. Die meisten Krankenkassen bezahlen, zumindest ab einem gewissen Alter, diverse Vorsorgeuntersuchungen. Nutze sie!

Wenn es doch so einfach wäre!

Wenn es doch wirklich so einfach wäre!
Leider können wir nur verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken – hoffentlich – ein bisschen zu senken. Es gibt unglaublich viele Faktoren, die mit Krebs in Verbindung stehen könnten. Oder doch nur ein oder zwei Ursachen? Die wir einfach nur nicht kennen?

Ich habe hier nur einen winzigen Teil der Ursachen und Möglichkeiten angerissen. Es gibt so viel mehr Dinge, um etwas gegen Krebs zu tun oder zumindest es zu versuchen. Sobald du angefangen hast darüber nachzudenken, hast du schon den ersten Schritt getan. Informiere dich, hinterfrage kritisch.

Je mehr ich mich mit dem Weltkrebstag beschäftige, desto mehr Themen finde ich, die in irgend einer Form damit zusammenhängen. Daher höre ich jetzt lieber mit dem Schreiben und Recherchieren auf.
Habt eine schöne Woche und bleibt neugierig!

Würde §219 StGB ein anderes Thema behandeln, so wäre er wahrscheinlich schon längst abgeschafft worden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.
Welches Thema ich meine? Lies selbst! Ich habe mir erlaubt, den Paragraphen einmal umzuschreiben:

§219 Beratung von Temposündern in einer Bestrafungs- und Konfliktlage

(1) Die Beratung dient dem Schutz anderer Verkehrsteilnehmer und der Umwelt. Sie hat sich vom Bemühen leiten zu lassen, den Temposünder zur Buße seiner Straftat zu ermutigen und ihm Perspektiven zum Leben mit einem generellen Tempolimit zu eröffnen; sie soll ihm helfen, eine verantwortliche und gewissenhafte Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen. Dabei muss dem Temposünder bewusst sein, dass andere Verkehrsteilnehmer ein Recht auf unbeschadetes Leben haben und eine Milderung der Strafe nur in Ausnahmesituationen in Betracht kommen kann, wenn dem Temposünder durch die Annahme der Strafe eine Belastung erwächst, die so schwer und außergewöhnlich ist, dass sie die zumutbare Opfergrenze übersteigt. Die Beratung soll durch Rat und Hilfe dazu beitragen, die im Zusammenhang mit der Geschwindigkeitsüberschreitung bestehende Konfliktlage zu bewältigen. Das Nähere regelt die Straßenverkehrsordnung.

(2) Die Beratung hat nach der Straßenverkehrsordnung durch eine anerkannte Straßenverkehrskonfliktsberatungsstelle zu erfolgen. Die Beratungsstelle hat dem Temposünder nach Abschluss der Beratung hierüber eine mit dem Datum des letzten Beratungsgesprächs und dem Namen des Temposünders versehene Bescheinigung nach Maßgabe der Straßenverkehrsordnung auszustellen. Der Rechtsanwalt, der die Verteidigung des Temposünders übernimmt, ist als Berater ausgeschlossen.

§219a Werbung für Rechtsberatung von Temposündern

(1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreitung von Schriften seines Vermögensvorteils wegen oder in grob anstößiger Weise

  1. eigene oder fremde Dienste zur Vornahme oder Förderung einer Abwendung einer Verurteilung oder
  2. Mittel, Gegenstände oder Verfahren, die zur Abwendung einer Bestrafung geeignet sind, unter Hinweis auf diese Eignung

anbietet, ankündigt, anpreist oder Erklärungen solchen Inhalts bekanntgibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Äpfel und Birnen

Hier werden in gewisser Weise Äpfel mit Birnen verglichen. Mir geht es mitnichten darum, in irgend einer Form Derailing zu betreiben. Weder für das eine noch für das andere Thema. Ein bisschen Satire darf auch mal sein.
Vielleicht eröffnet es dem einen oder anderen (männlichen?) Leser eine andere Sichtweise auf den §219. Meiner – männlichen – Sicht nach einzuschätzen, kann man eine Geldbuße, die sich in den schlimmsten Fällen in einem maximal dreistelligen Bereich bewegt oder einem Pünktchen im Flensburger Register, nicht mit einer Schwangerschaft und deren gesundheitlichen, körperlichen, finanziellen und den Lebenslauf beeinflussenden Auswirkungen vergleichen. Ja, natürlich, drei Monate Fahrverbot können einen Lebenslauf auch beeinflussen. Das kann im schlimmsten Fall bis zum Verlust der Arbeitsstelle führen. Nur gibt es hier einen entscheidenden Unterschied: Für die Geschwindigkeitsübertretung und deren Folgen ist einzig und allein der Fahrer verantwortlich.

Quellen
§219: DeJure – https://dejure.org/gesetze/StGB/219.html
StVO: DeJure – https://dejure.org/gesetze/StVO