Geblitzt? Dann klage doch dagegen!
Man muss sich die Sache mal auf der Zunge zergehen lassen: Es gibt Leute, die versuchen mit rechtlichen Spitzfindigkeiten dagegen anzugehen, dass sie selbst – oder andere – bei einer offensichtlichen Ordnungswidrigkeit oder gar Straftat erwischt worden sind.
Die Stadt Essen betreibt auf der A52 einen tonnenschweren Blitzer in einem Baustellenbereich. Ein Rechtsanwalt versucht nun mit Ach und Krach dagegen anzugehen, um die armen, ach so sehr gebeutelten Autofahrer vor der üblen, hinterhältigen Wegelagerei der Stadt Essen zu beschützen.
Eindeutig
Da stehen Schilder neben der Fahrbahn, die ganz eindeutig aussagen: Wenn du hier schneller fährst als angegeben, kannst du geblitzt und für deine Ordnungswidrigkeit zur Rechenschaft gezogen werden. Das ist doch eine eineindeutige Sache und da gibt es auch nichts misszuverstehen. Hinzu kommt noch, dass Baustellen ein Bereich besonderer Verkehrsbedingungen sind. Diese Bereiche bedürfen erhöhter Aufmerksamkeit, Vorsicht und Rücksicht.
Jetzt meinen aber doch einige (viele) Autolenker, dass entweder die StVO nicht für sie selbst gelte oder allenfalls als Richtlinie dient. In Wahrheit halten viele Kraftfahrer die StVO wohl eher als willkürliche Behördenschikane und Einschränkung der persönlichen Freiheit. Der Anwalt argumentiert, dass es sich bei dem tonnenschweren Blitzgerät um eine „mobile Anlage“ handele und diese dürften nach aktueller Gesetzeslage gar nicht von Städten an Autobahnen betrieben werden.
Hier werden unnötig die Kapazitäten von deutschen Gerichten in Beschlag genommen, um vom eigenen Fehlverhalten abzulenken und die Schuld letzten Endes bei anderen zu suchen.
Man selbst ist ja unfehlbar. Fehler eingestehen? Fehlanzeige! Schuld sind immer jemand anderes.
Ich verstehe das Problem nicht! Man braucht sich nur an die Regeln halten und dann passiert auch nichts! Vielleicht fehlt mir aber auch nur der entsprechende Weitblick über den Tellerrand hinaus, um das zu verstehen.
Etwas Gutes
Etwas Gutes kann ich der Sache jedoch abgewinnen: Solange die Gesellschaft sich mit so einem Kram beschäftigten kann, geht es uns gut. Es geht uns wirklich sehr gut!
Update: Mich würde es durchaus interessieren, wie der Saldo auf dem Flensburger Punktekonto des klagenden Rechtsanwaltes aussieht. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
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