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Täglich grüßt der 190er

Morgens, kurz vor 07:00 Uhr, wie immer mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit. Eine relativ schmale Straße, ich habe es nicht mehr weit bis zur Arbeit.

Das “Besondere” an dieser Straße ist, dass es einen Fußweg gibt, der durch einen Parkstreifen und Bäume baulich getrennt ist. Da dieser Weg jedoch verhältnismäßig schmal ist, ist dieser zur alleinigen Nutzung für Fußgänger ausgeschildert (Zeichen 239). Folglich fahre ich vorschriftsmäßig auf der Straße, was jedoch einigen Zeitgenossen mächtig stinkt. Regelmäßig werde ich von einem älteren Herren in einem 190er Mercedes, wild gestikulierend und schimpfend, manchmal sogar hupend, überholt. Ich würde nur zu gerne Wissen, was in dessen Kopf vor sich geht. Obwohl… will ich das wirklich?

Ebenso werde ich in regelmäßiger Häufigkeit von sehr ungeduldigen Verkehrsteilnehmern überholt. Durch meine Dreistigkeit, mit einem Fahrrad auf der Straße zu fahren, fühlen sie sich offensichtlich in ihrem Fortkommen stark behindert, müssen sie doch kurz etwas langsamer werden, da Gegenverkehr herrscht. Kaum ist die Gegenfahrbahn frei, setzen sie mit aufheulendem Motor und bis zum Anschlag durchgetretenem Gaspedal zum Überholvorgang an, um dann sage und schreibe satte 100m weiter in die Eisen zu gehen, um auf ein Firmengelände einzubiegen. Was hat das nun gebracht? Außer erhöhtem Verbrauch und Blutdruck? Zwei Sekunden von der geklauten Lebenszeit wieder gut gemacht? Dem dämlichen Radfahrer gezeigt, was eine Harke ist?

Ich werde es wohl nie verstehen.

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